Aussehen: Das Mausohr ist die größte Fledermausart Deutschlands. Typisch sind die kurze und breite Schnauze und die langen und breiten Ohren. Das Fell ist kurz und dicht, an den Haarwurzeln schwarzbraun, an der Oberseite hell-braungrau.
Die Unterseite ist weißgrau gefärbt. Schnauze, Ohren und Flügel sind dunkel graubraun.
Kopf-Rumpflänge: 6,7 - 7,9 cm
Spannweite: ca. 35 - 43 cm
Gewicht: 28 - 40 Gramm
Höchsalter: bis zu 30 Jahre
Lebensraum: Als (Sommer-)Quartiere benötigt das Mausohr ungestörte, trockene und warme Dachböden oder Kirchtürme. Dabei sind die Fledermäuse sehr standorttreu und nutzen gewählte Quartiere über Generationen hinweg. Zur Jagd werden lichte Laubwälder bevorzugt, die in bis zu 25 km Entfernung zu den Quartieren sein können. Als Winterquartier werden Höhlen und frostfreie Kellergewölbe mit hoher Luftfeuchtigkeit bezogen. Sommer- und Winterquartiere können bis zu 100 km oder mehr voneinander entfernt sein!
Nahrung: Als Nahrung werden Laufkäfer vom Boden aufgegriffen - bevorzugt in Laubwäldern. Deshalb ist das Mausohr auch in der Lage vom Boden aus zu starten. Auch Schnaken auf frisch gemähten Wiesen werden erbeutet.
Fortpflanzung: Die Paarung erfolgt schon im Herbst. Die Spermien werden von den Weibchen bis zur eigentlichen Befruchtung im Frühjahr zurückgehalten.
Jungenentwicklung: Anfang Juni kommen die ersten Jungen zur Welt. Jedes Weibchen gebährt nur ein - selten zwei - Jungtiere. Die Jungen werden von der Mutter gesäugt. Während der Jagdausflüge der Weibchen bleiben die Jungen allein zurück. Mit ca. 25 Tagen sind die ersten Flugversuche zu beobachten. Gut zwei Wochen später sind die jungen Mausohren selbstständig.
Hilfsmaßnahmen: Viele Quartiere sind durch den Verschluss von Kirchtürmen und Dachböden - oft um Tauben fernzuhalten - gefährdet. Gerade in ungenutzten Dachböden in kirchlichem oder öffentlichem Besitz lassen sich mit einfachen Mitteln neue Quartiere schaffen. Auch Renovierungen (besonders während der Anwesenheit der Fledermäuse) sollten mit Fachleuten abgesprochen werden.
Durch den Verzicht auf Gifte (Insektizide und Herbizide) in der Land- und Forstwirtschaft, sowie in den Quartieren (fledermausunverträgliche Holzschutzmittel) können die Fledermäuse wirksam geschützt werden. Auch im privaten Garten kann durch den Verzicht auf Giftstoffe und die Anlage einer Wildblumenwiese - um Insekten anzulocken - geholfen werden. Fledermausnistkästen schaffen zusätzlich Unterschlupf für zahlreiche Arten.
Webcam-Info
Der Pfarrgemeinde St.Martin liegen "ihre" Fledermäuse sehr am Herzen. Der Turm wird während der Anwesenheit der Tiere nicht begangen und die Außenbeleuchtung bleibt von Mai bis Oktober ausgeschaltet.
Auch bei der Einrichtung der Webcam wurden wir tatkräftig unterstützt. Für ihr großes Engagement wurde die Pfarrgemeinde 2013 mit der Auszeichnung "Lebensraum Kirchturm" geehrt. Um die Mausohren im Kirchturm beobachten zu können, hat die LBV Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu mit Genehmigung der Regierung von Schwaben eine Webcam installiert. Die funkgesteuerte - neig- und schwenkbare - Kamera mit Infrarotbeleuchtung kann mehrere der genutzten Hangplätze zeigen. 2021 konnte dank einer Spende der Sparkasse Allgäu eine INSTAR 9020 Full-HD im Turm montiert werden.
LBV-GoogleMaps
Kommentare
Bitte registrieren Sie sich um unsere Kommentarfunktion zu nutzen.
Halten Sie sich an die üblichen Netiquette-Regeln. Wir behalten uns vor unpassende Kommetare zu löschen.
Wir danken unseren Sponsoren für die Unterstützung: